Selbstständig machen – diese Nachteile kennen nur wenige (aber du solltest sie kennen)
Selbstbestimmt arbeiten, den Tag frei gestalten und mit dem, was du wirklich liebst, dein Geld verdienen – klingt erstmal wie ein Traum, oder? Genau deshalb habe ich mich vor sechs Monaten entschieden, mein eigenes Online Business zu starten. Nach einem halben Jahr intensiver Vorbereitung war für mich klar: Ich will mein eigenes Ding machen. Meine größte Motivation? Freiheit. Unabhängigkeit. Und die Aussicht auf finanzielle Selbstbestimmung. Doch so schön dieser Weg auch ist – er bringt auch echte Herausforderungen mit sich. Dinge, über die man in der Anfangseuphorie gerne hinweggeschaut. In diesem Beitrag zeige ich dir die Nachteile der Selbstständigkeit, die mir aufgefallen sind während ich mir mein Online Business aufgebaut habe. Ehrlich, direkt und mit einem Augenzwinkern. Und vor allem: Ich zeige dir, wie du mit ein bisschen Planung, Klarheit und Gelassenheit das Beste daraus machen kannst. Denn eins ist klar: Selbstständig zu sein bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Aber es bedeutet auch, zu wachsen – über dich selbst hinaus.
Teure Versicherungen – ein echter Nachteil der Selbstständigkeit
Wenn du dich entscheidest, dich selbstständig zu machen, denkst du wahrscheinlich zuerst an dein Angebot, deine Zielgruppe oder deine Website. Was viele unterschätzen, sind die Fixkosten – allen voran die Versicherungen. Und genau das kann sich schnell wie ein echter Nachteil der Selbstständigkeit anfühlen.
Du zahlst (fast) alles selbst – und das tut weh
Als Selbstständige bist du für deine Absicherung komplett selbst verantwortlich. Die gesetzliche Krankenversicherung kostet deutlich mehr, weil der Arbeitgeberanteil entfällt. Eine Arbeitslosenversicherung musst du freiwillig abschließen – und auch das zahlt sich nicht für alle aus. Besonders kritisch wird’s beim Thema Krankheit: Wer nicht arbeitet, verdient auch kein Geld. Ohne private Zusatzversicherung stehst du im Krankheitsfall finanziell schnell alleine da.
Rücklagen sind deine Lebensversicherung
Mein Tipp: Plane von Anfang an Rücklagen ein – noch bevor du offiziell in dein Online Business startest. Ich habe mir ein finanzielles Polster aufgebaut, mit dem ich drei bis vier Monate überbrücken könnte. Diese Sicherheit war für mein Mindset Gold wert. Ein Nebenjob oder Fördermittel wie der Gründerzuschuss können dir helfen, entspannter zu starten. Es geht nicht darum, sofort Vollgas zu geben – sondern nachhaltig zu wachsen.
Smarte Tools machen’s leichter
Nutze von Beginn an smarte Lösungen: Geschäftskonten mit automatisierter Buchhaltung oder digitale Tools für deine Finanzplanung können dir viel Stress ersparen. Ich arbeite heute mit einer Kombination aus Steuerberaterin und Software – das spart Zeit, gibt Sicherheit und macht die lästige Büroarbeit deutlich leichter zu managen.

Die finanzielle Durststrecke – ein klassischer Nachteil beim Selbstständig machen
Eines der größten Risiken beim Selbstständig machen ist die Durststrecke zu Beginn. Du investierst Zeit, Energie, Ideen – aber das Geld lässt auf sich warten. Und das ist normal.
Es fließt (noch) kein Geld – und das ist okay
Ein Business braucht Zeit zum Wachsen. Kunden müssen dich finden, Vertrauen aufbauen und bereit sein, in dich zu investieren. In der Zwischenzeit kann es eng werden – finanziell und emotional. Ich hatte Phasen, da kam kein einziger Auftrag rein. Zweifel? Klar. Aber auch diese Phase gehört dazu. Sie macht dich stärker, wenn du lernst, damit umzugehen.
So überstehst du die ersten Monate clever
Mach dir einen realistischen Finanzplan. Reduziere deine privaten Fixkosten, wo es möglich ist. Vielleicht hilft dir – wie mir – ein kleiner Nebenjob, um nicht sofort in den Stressmodus zu geraten. Und vergiss nicht: Förderprogramme wie der Gründerzuschuss sind nicht nur gut fürs Konto, sondern auch für dein Nervenkostüm.
Passives Einkommen als Sicherheit
Was langfristig hilft: Einnahmequellen schaffen, die nicht von deiner direkten Arbeitszeit abhängen. Ein digitales Produkt, ein Kurs, eine gut platzierte Affiliate-Empfehlung – all das kann dir Stück für Stück ein zweites Standbein aufbauen. Es dauert – aber es lohnt sich.

Emotionale Achterbahnfahrt – Selbstständigkeit bringt auch innere Herausforderungen
Die Nachteile der Selbstständigkeit liegen nicht nur in Zahlen und Formularen – oft treffen sie dich direkt im Herzen: Überforderung, Zweifel, Druck. Besonders dann, wenn du hohe Erwartungen an dich selbst hast.
Es gibt ja auch noch ein Leben neben der Selbstständigkeit: Meine Mutter hatte genau zur heißen Phase meiner Existenzgründung eine Hüft OP und brauchte natürlich meine Hilfe. Jeden Freitag habe ich ein Facetime-Date mit meinem besten Freund damit wir uns in Ruhe über die Woche austauschen. Mein Hund braucht locker 2-3 Stunden Bewegung am Tag und zudem liebe ich es, Zeit mit ihm zu verbringen. Diese Phasen sind wichtig um aufzutanken und sollten nicht vernachlässigt werden.
Freiheit kann auch überfordern
In der Anfangszeit war ich dauernd „on“. 12-Stunden-Tage, sieben Tage die Woche – ohne Pause. Ich wollte alles gleichzeitig: Marketing, Kundengewinnung, Inhalte erstellen und Freizeit. Und plötzlich fühlte sich meine Freiheit gar nicht mehr so frei an. Selbstzweifel kamen auf: Bin ich gut genug? Warum läuft es bei anderen scheinbar mühelos?
Struktur ist dein Anker
Was mir wirklich geholfen hat: Struktur. Ich setze mir jede Woche klare Prioritäten – drei Dinge, die wirklich wichtig sind. Ich nutze digitale Planer, arbeite mit Zeitblöcken und gönne mir bewusst Pausen. Denn klar ist: Nur wer auf sich selbst achtet, kann langfristig ein Business führen, das erfüllt – und nicht auslaugt.
Hol dir Unterstützung – du musst das nicht alleine schaffen
Ob Austausch mit anderen Gründerinnen, ein professionelles Coaching oder einfach ein gutes Gespräch mit Freundinnen – es ist kein Zeichen von Schwäche, sich Hilfe zu holen. Im Gegenteil: Es zeigt, dass du Verantwortung übernimmst. Für dich. Und für dein Business.
Bürokratie und Verantwortung – der oft vergessene Nachteil beim Online Business
Was viele unterschätzen: Die Bürokratie im Online Business ist real. Und mit ihr wächst die Verantwortung – für alles. Das kann schnell zur Belastung werden, wenn du es nicht rechtzeitig organisierst.
Papierkram als Zeitfresser
Rechnungen, Steuervoranmeldungen, Versicherungsunterlagen, DSGVO-Themen – all das gehört plötzlich zu deinem Alltag. Wenn du hier keinen Überblick behältst, wird’s stressig. Ich habe das schnell gemerkt – und mir dann einen Steuerprofi ins Boot geholt. Beste Entscheidung ever.
Verantwortung kann überwältigend sein
Wenn etwas schiefläuft, bist du die einzige Person, die es ausbaden muss. Keine HR-Abteilung, kein Chef, der dir den Rücken freihält. Das kann belasten – vor allem dann, wenn du niemanden hast, mit dem du Entscheidungen besprechen kannst.
Systeme schaffen Entlastung
Was hilft? Ganz klar: Früh Strukturen aufbauen. Einen festen Bürotag pro Woche. Tools für Buchhaltung und Projektmanagement. Ein Geschäftskonto mit automatisierten Features. Und jemanden, der dir mit Rat und Erfahrung zur Seite steht. Wenn du weißt, was zu tun ist – und wann –, verliert auch die Bürokratie ihren Schrecken.
Fazit: Selbstständig ja – aber nicht ohne Plan
Die Nachteile der Selbstständigkeit sind real. Aber sie sind kein Grund, deinen Traum vom Online Business aufzugeben. Im Gegenteil: Wer gut vorbereitet ist, kann aus jedem Nachteil eine Stärke machen.
Mit einem soliden finanziellen Fundament, smarten Tools, einem unterstützenden Netzwerk und einem klaren Kopf kannst du dein Business nicht nur starten – sondern auch durchziehen. Und zwar auf eine Art, die zu dir passt.